Fresko Katakombe Marcellinus et Petrus in Rom
Fresko Katakombe Marcellinus et Petrus in Rom

 

Translatio et miracula sanctorum Marcellini et Petri von Einhardus

 

Im Januar des Jahres 815 bekam Einhard von Kaiser Ludwig dem Frommen die Mark Michlinstat zum Geschenk. Das ist der Augenblick, indem Einhard in die Odenwälder Geschichte eintritt. Seine Absicht ist es, hier seinen Lebensabend zu verbringen und hier auch seine letzte Ruhe zu finden.

 

Zu diesem Zwecke baute er in Steinbach die Basilika, die wir heute die Einhardsbasilika nennen. Um den Zugang zum Himmelreich zu sichern, benötigte Einhard Reliquien von Heiligen oder von Märtyrern und die gab es damals in Rom. 

Mit der Übertragung und Wunder der Heiligen Marzellinus und Petrus von Einhard, der Translatio et miracula sanctorum Marcellini et Petri“ von Einhardus -  im folgenden als  Translatio abgekürzt, haben wir einen vollständigen Bericht des Auftraggebers Einhards über die Überführung der Heiligen von Rom nach Steinbach und weiter nach Seligenstadt. Aber nicht nur das – die Translatio besteht aus vier Büchern und geht weit über einen normalen Translationsbericht hinaus.

 

Diese Translatio ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. Doch um ihr gerecht zu werden, muss man sich ihr von mehreren Seiten nähern: 

Da ist zunächst das literarische Werk, das in den literarischen Kontext seiner Zeit eingebunden gesehen sein will – und hier eine große Besonderheit darstellt. 

Spannend sind alleine schon die Rahmenbedingungen: Wann wurde die Translatio geschrieben und wo? Warum gibt es zwar einen Spielraum, aber nur einen sehr kleinen. 

Was war die Absicht Einhards, seine Botschaft? An wen ist sie gerichtet, wen klagt sie an, was ist ihr Ziel? Handelt es sich hierbei um das Tagebuch einer Reliquienübertragung oder um eine staatstragende Angelegenheit mit reichspolitischem Anspruch? Oder rechnet Einhard auch noch ganz privat mit einer Person ab? 

Nur das erste von vier Büchern der Translatio befasst mit sich mit der eigentlichen Reliquienübertragung. Die anderen handeln von den Ereignissen drum herum. Dabei nehmen die Wunderberichte in Zusammenhang mit Einhards Heiligen eine Sonderstellung ein. Da es sich dabei um den weitaus größten Teil der Translatio handelt, muss auch den Wunderberichten Achtung geschenkt werden. Es gilt zu klären: Was ist ein Wunder? Um welche Wunderheilungen drehen sich die Berichte? Wie würde man diese heute medizinisch einschätzen? Welche Funktion haben die Wunderberichte für die Translatio und Einhard? 

Auch wenn die vier Bücher zunächst wie ein loser Zettelkasten erscheinen mögen, darf angenommen werden, dass der Autor der Karlsvita auch mit seiner Translatio ein größeres Ziel verfolgte, als nur über die Ankunft und Wunder seiner Heiligen zu berichten. Zum Schluss werden alle Fäden zusammengeführt und ergeben ein Gesamtbild, das mehr ist als die Summe der einzelnen Teile.

 

Für alle diejenigen, die sich intensiv mit Einhard und seiner Geschichte befassen, ist dieser Vortrag ein absolutes "Muss".

Der Vortrag dauert 60 Minuten, in denen der komplexe Inhalt des Übertragungsberichtes, den Einhard selbst verfasst hat, dem Zuhörer nachgebracht wird. Dabei wird die reichsgeschichtliche Bedeutung ebenso angesprochen, wie die ganz persönliche Seite, die Einhard sehr geschickt ganz nebenbei eingeflochten hat.

Der Vortrag wird von einer Power-Point-Präsentation begleitet.

Geschichte ist langweilig? Das war gestern! Mit Antje Vollmer tauchen Sie ab in längst vergangene Epochen und erleben Geschichte auf eine ganz neue Art.

Wenn Sie interessiert sind, dann kontaktieren Sie mich.